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Superman
Regie: Richard Donner
Großbritannien
Darsteller: Christopher Reeve, Marlon Brando, Gene Hackman, Margot Kidder

Mit der einen Hand hält er einen Hubschrauber, während er mit der anderen seine kreischende Freundin rettet. Die Figur des edlen Übermenschen, der alles kann, und in windschnittiger blauer Pelle und rotem Umhang durch die Gegend fliegt, wurde von Jerome Siegel und Joe Shuster bereits1933 als Comicfigur zum Leben erweckt.

Die Tricktechnik in Richard Donners teurem Film schreckte vor kaum einer Aufgabe zurück und jagt den Helden durch ein Feuerwerk von Spezialeffekten. Allein der Kurzauftritt von Marlon Brando als Superman-Papa verschlang 2,5 Mio. Dollar. Christopher Reeve fand die Rolle seines Lebens und flog so noch durch drei Fortsetzungsfilme.
Im Mai 1995 hatte Reeve einen schweren Reitunfall. Querschnittsgelähmt versucht er seither sein Leben als Schwerbehinderter in der Filmbranche zu meistern.

Die durch die Hölle gehen
The Deer Hunter
Regie: Michael Cimino
USA
Darsteller: Robert de Niro, John Cazale, Jahn Savage, Christopher Walken

Cimino ist einer der ersten Regisseure, die Amerikas Vietnam-Trauma thematisierten. Vor allem die Russisch-Roulette-Szene, die die Vietcong als bestialische Sadisten vorführt, löste heftige Kontroversen aus, mit der Folge, daß die sozialistischen Staaten die Berliner Filmfestspiele verließen.

In den USA mußte sich der Film mit "Coming Home – Sie kehren heim" von Hal Ashby messen: Beide teilten sich schließlich die Oscars in den Hauptkategorien.



Die Ehe der Maria Braun
Regie: Rainer Werner Faßbinder
Deutschland
Darsteller: Hanna Schygulla, Klaus Löwitsch, Ivan Desny

Fassbinders Film, der das Schicksal einer durch die Nachkriegszeit betrogenen Frau beschreibt, fand international Anerkennung.
Preis: Silberner Bär in Berlin.

Der elektrische Reiter
The Electric Horseman
Regie: Sydney Pollack
USA
Darsteller: Robert Redford, Jane Fonda, John Saxon

Ein Ex-Rodeo-Reiter muß auf einem gedopten Pferd in einem Glühlämpchen-Anzug für Frühstücksflocken Werbung machen – das ist zuviel für den heruntergekommenen Cowboy.

Sydney Pollacks umweltfreundlicher Spätwestern handelt von der Rebellion gegen eine vom Konsum beherrschte Welt, was natürlich auch beim Publikum gut ankam.




Die 50. Oscarverleihung

Nach einem halben Jahrhundert hat der Oscar nichts an Attraktivität verloren: An der pompösen Feier im Music-Center von Los Angeles nahmen 300 geladene Gäste teil, die Veranstaltung wurde in 51 Länder übertragen und von 225 Mio. Zuschauern an den Bildschirmen in aller Welt verfolgt. Durch das Programm führte zum 23. Mal Bob Hope.Die Bedeutung des Oscars wuchs im Lauf der Zeit stetig und er avancierte zum begehrtesten Filmpreis der Welt.

Umstritten blieb er immer: Während mancher mittelmässige Film mit Auszeichnungen überhäuft wurde, gingen Leinwandjuwelen wie Billy Wilders "Manche mögen´s heiß" fast leer aus. Und auch eine Reihe der ganz großen Stars wie Greta Garbo, Marilyn Monroe oder James Dean – bekamen nie einen "Academy Award". Absoluter Spitzenreiter mit elf Oscars ist "Ben Hur", 1959.

Der Preis bedeutet inzwischen bares Geld: Horrende Mehreinnahmen bei den Filmen und die Schauspieler erhöhen ihren Marktwert erheblich. Es gab aber auch Gewinner, die die Trophäe ablehnten: Der Dramatiker George Bernard Shaw, 1938, George C. Scott, 1970 und Marlon Brando, 1971.