19 29
Die weiße Hölle vom Piz Palü
Regie: Arnold Franck und Georg Wilhelm Pabst
Deutschland
Darsteller: Gustav Diessl, Leni Riefenstahl, Ernst Udet

Während einer Besteigung des Piz Palü geraten ein junges Paar und ein Arzt in Bergnot. Durch die Hilfe eines Fliegers, Ernst Udet, wird aber nur das Paar gerettet. Der Arzt opfert sich und erfriert.

Den Bergen wird eine geheimnisvolle Macht zugeschrieben und unter schwierigsten Bedingungen wurden hervorragende Naturaufnahmen eingefangen. Ein Meisterwerk das dem Genre des Bergfilms zu internationaler Anerkennung verhalf.

[zu
Ernst Udet s. auch 1955: "Des Teufels General"]



 
   
Der Mann mit der Kamera
Celovek s Kinoapparatom
Regie: Dsiga Wertow
UdSSR

In seinem Dokumentarfilm setzt Wertow seine Theorie vom "Kamera-Auge" beispielhaft in die Tat um: Held des Films ist nicht ein Mensch, sondern die Kamera selbst. Sie rast auf Autos durch die Stadt, klettert auf Schornsteine und hängt an der Außenseite von fahrenden Zügen, unterbrochen werden die Sequenzen mit Szenen aus Labor und Schneideraum.

Von der offiziellen sowjetischen Kritik wurde sein Film als formalistisch gebrandmarkt. Der sowjetische Film erlebte während der Stalin Ära weitreichende Eingriffe der staatlichen Behörden. Neben der offiziellen Zensur, die jede Kritik an der Sowjetunion unterband, waren auch dokumentarische Filme betroffen, die Zustände nicht im Sinne der KPdSU-Führung darstellten.

Dennoch verfügte das Land über eine florierende Filmproduktion, weil die Staatsmacht sich der Bedeutung des Mediums Film bewußt war und genehme Projekte massiv förderte und initiierte.

 
   
Liebesparade
Regie: Ernst Lubitsch
USA
Darsteller: Jeanette MacDonald, Maurice Chevalier, Lupino Lane

Im Unterschied zur bisherigen Bühnenoperette bricht Lubitsch durch die Möglichkeit der Bildmontage und der beweglichen Kamera die Enge des Bühnendekors und bettet den Gesang stets logisch in das Geschehen ein. Auch der Einsatz des Tons geschieht auf ungewöhnlichen Weise: Anstatt als reine Untermalung der gezeigten Bilder zu fungieren, ist die Musik hier vielmehr ein satirischer Kommentar der Handlung.
Der Erfolg dieser Filmoperette leitete eine Reihe weiterer Ufa-Produktionen von Filmen dieses Genres ein. Dabei erwies sich Lubitsch als Meister auf diesem Gebiet.

 
   

Die erste Oscarverleihung der Academy of Motion Pictures Arts and Sciences
Bereits im Januar 1927 wollten der bekannte Regisseur Fred Niblo und der Schauspieler Conrad Nagel wegen der unsicheren wirtschaftlichen Lage, der technischen Revolution des Tonfilms, und aus Angst vor den Gewerkschaften und der Zensur eine Institution als Mittler zwischen den Fronten und als einheitliche Stimme der Filmindustrie gründen, die "Academy of Motion Picture Arts and Sciences".

Sie unterbreiteten ihr Anliegen dem MGM-Mogul Louis B. Mayer, mit dessen Mitteln ein Dinner veranstaltet wurde, und so wurde am 11. Januar 1927 die "Academy" mit 36 Mitgliedern gegründet . Das Leinwandidol Douglas Fairbanks sr. wurde zum Präsidenten, Fred Niblo zum Vizepräsidenten gewählt. Mary Pickford war die einzige Frau unter den 36 Gründungsmitgliedern.

Ein paar Monate später traten während eines Banketts rund 300 weitere Grössen Hollywoods der Academy bei. Mit Blick auf mögliche Popularitätsgewinne entschied man sich kurze Zeit später jährlich Preise zu vergeben. Zuerst hieß der noch "Academy Award of Merit". Darum, wie die Statuette zu ihrem späteren Namen "Oscar" kam, ranken sich viele Legenden.

Am 16. Mai 1929 erregte die erste Oscarverleihung relativ wenig Aufsehen, die Gewinner waren schon Monate vorher bekannt: Emil Jannings war schon lange vorher, wegen der Einführung des Tonfilms nach Berlin zurück geflüchtet. Als bester Film wurde der in Frankreich in luftiger Höhe gedrehte Streifen "
Wings" ausgezeichnet, in dem es um zwei Piloten während des Ersten Weltkriegs geht. Einige Zeitungen brachten kleine Berichte, Radiosender übergingen die Verleihung völlig.

Janet Gaynor wurde für ihre Leistungen in drei Filmen zum ersten Mal ausgezeichnet, sie sagte dazu: "Natürlich hat es mich gefreut. Aber weil es das erste Mal war, hatte der Academy Award noch keinerlei Tradition oder Vergangenheit und bedeutete natürlich noch nicht dasselbe wie heute. Hätte ich damals gewußt, welche Bedeutung er in den nächsten Jahren gewinnen sollte, wäre ich vermutlich überwältigt gewesen. Aber damals hat es mich, glaube ich, mehr begeistert, daß ich Douglas Fairbanks begegnetete."