19 92
Jimmy Hoffa
Regie: Danny De Vito
USA
Darsteller: Jack Nicholson, Danny De Vito, Armand Assante

Das bewegte Leben des nicht unumstrittenen, charismatischen Gewerkschaftsbosses, der auch Beziehungen zur Mafia hatte, wird in Rückblenden aufgerollt. Er arbeitete sich vom Lastwagenfahrer zum einst mächtigsten Gewerkschaftspräsident hoch und wurde 1975 tatsächlich ermordet. Seine Leiche ist bis heute nicht wieder aufgetaucht.

Danny De Vito porträtierte ihn in einem pompösen, temporeichen Film mit sagenhaften Übergängen, vor allem von Rückblende zu Rahmenhandlung, der ganz vom unvergleichlichen Jack Nicholson dominiert wird.

 
   

Sneakers – Die Lautlosen
Regie:
Phil Alden Robinson
USA
Darsteller:
Robert Redford, Dan Aykroyd, Ben Kingsley, Mary McDonnell, Sidney Poitier, River Phoenix

Eine Computer-Expertengruppe bricht als Hacker in Sicherheitssysteme von Banken ein. Doch ein mysteriöser Auftraggeber, für den sie eine ”Universaldecodierungsmaschine” stehlen sollen, läßt sie in lebensgefährliche Abenteuer stolpern.

Mit einer hochkarätigen Besetzung und viel Ironie eröffnete dieser erste Computer-High-Tech-Action-Thriller neue Dimensionen der Kinounterhaltung und lockte das Publikum in Massen.

 
   
Malcolm X
Regie: Spike Lee
USA
Darsteller: Denzel Washington, Angela Bassett, Albert Hall

Spike Lee verfilmte in einem dreistündigen Epos das Leben des schwarzen Predigers, der arm geboren, Spieler, Dealer, Verbrecher und Häftling war, bevor er zum Führer der radikalen Schwarzen "Black Muslim" avancierte und 1965 bei einer Versammlung erschossen wurde.

Als Lees Mega-Produktion die vorgesehene Kostengrenze überschritt, sicherten prominente Schwarze wie Michael Jordan und Prince die Finanzierung. Das brisante Thema erweckte ungewöhnlich viel Medienrummel und die Mützen, T-Shirts, Jacken, Taschen und Buttons mit dem weißen ”X” wurden gern gekauft. Lee hatte sich das Zeichen schützen lassen und es war in der Bedeutung frei belegbar geworden: Die Weißen durften es als Zeichen für Dialog, die Schwarzen als Zeichen für ihren Zorn sehen.

 
   
Orlando
Regie: Sally Potter
Großbritannien
Darsteller: Tilda Swinton, Billy Zane, Lothaire Blutheau

Ein Wesen, einmal Mann, einmal Frau, erlebt eine Zeitreise durch vier Jahrhunderte, von Elizabeth I. bis ins 20. Jahrhundert, mal Edelmann, mal Geschäftsfrau. Die daraus resultierenden, geschlechtsspezifischen Erfahrungen spiegeln nicht ohne Ironie die männliche Herrschaft und die wachsende Emanzipation der Frau wider.

Sally Potter wagte den 1928 erschienenen Fantasy-Roman von Virginia Woolf zu verfilmen, was ihr in dieser ästhetischen Inszenierung sehr gut gelang.