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Berlin
- Die Sinfonie einer Großstadt Regie: Walter Ruttmann Deutschland Ruttmanns erster abendfüllender Spielfilm dokumentiert 24 Stunden aus dem Alltag Berlins. Die Kameraleute mußten bei den Dreharbeiten mit extra-empfindlichem Filmmaterial, weil ohne Licht und teilweise mit versteckter Kamera, arbeiten. Unterlegt mit der von Edmund Meisel eigens komponierten Musik entstand in rauschhaften, rhythmisch montierten Bildsequenzen ein Porträt Berlins als moderne, pulsierende Großstadt. |
Metropolis Regie: Fritz Lang Deutschland Darsteller: Brigitte Helm, Alfred Abel, Heinrich George Eine Zukunftsstadt ist in zwei Bezirke eingeteilt: Herrenmenschen wohnen in Hochhäusern während die Arbeitermassen unter der Erde hausen. Der Sohn des Herrschers verliebt sich in eine Arbeiterführerin und es kommt zu einer Rebellion und einem schnulzigen Happy-End. Metropolis gilt als der erste deutsche Science-Fiction-Film und übte doch eindeutige Sozialkritik. Die Menschenmassen und vor allem die riesigen Maschinen sind eindrucksvoll und viele tricktechnischen Aufnahmen stellten alles bisher dagewesene in den Schatten. Dem aufwendigen und horrend teuren Film blieb aber der Erfolg beim Publikum versagt und stürzte die Ufa in eine ernste Finanzkrise. |
Napoleon Regie: Abel Gance Frankreich Darsteller: Albert Diodonné, Antonin Artaud, Pierre Batcheff Als Vertreter des französichen Ästethizismus und Vorreiter im Einsatz von Filmtechnik gelang es Gance in diesem Film, Kunst und Geschäft miteinander zu vereinen. Gance wollte mit viel Enthusiasmus in seinem Mammut-Werk vor allem die Zuschauer in das Geschehen miteinbeziehen und gab den Kameras für damals ungeahnte Beweglichkeit. So wurde ein Großteil mit einer Handkamera aufgenommen oder die Kameras wurden auf Fahrräder und Pferderücken geschnallt und an Seilen und Pendeln aufgehängt. Außerdem wendete er zum erstenmal an zwei Stellen das Breitwandverfahren zur Vorführung des Films an, indem er auf drei Leinwände nebeneinander gleichzeitig projizierte. (!) Mit dieser Idee ist er der Einführung des späteren Cinerama-Verfahrens etwa 25 Jahre voraus. Die Originalversion des Films hatte eine Laufzeit von 9 (!) Stunden, was 15 000 Metern Filmmaterial entspricht, wurde aber für die kommerzielle Auswertung auf ein Fünftel gekürzt. Das Ergebnis des künstlerischen Kraftaktes war überwältigend und bildet einen Höhepunkt der Filmgeschichte. |