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Hollywood wird zum neuen
Filmzentrum
David Horsley eröffnete für die Nestor Company an der
Kreuzung Sunset Boulevard/Gower Street in Los Angeles das
erste Filmstudio. Binnen Jahresfrist siedeln weitere 15
sogenannte unabhängige Studios in den Vorort von Los
Angeles über. Innerhalb kürzester Zeit wächst
Hollywood zum Zentrum der US-Filmindustrie heran.
Gegen die sieben bedeutendsten Gesellschaften, die sich
1908 - zusammen mit Pathé Frères und Georges
Méliès´s 'Star Film' - zum Trust der Motion Picture
Patents Company (MPPC) zusammengeschlossen haben, wollen
sich die Unabhängigen behaupten und siedeln sich im
ganzjährig milden Klima und Sonnenschein Kaliforniens
an, da die MPPC über sämtliche Patente für Aufnahme-
und Vorführgeräte verfügt.
Zudem hat sie einen Exklusivvertrag mit Eastman-Kodak als
einzigem Rohfilm-Lieferanten. Der Trust nutzt seine
Monopolstellung, um Lizenzgebühren für den Betrieb von
Kameras und Filmprojektoren zu kassieren und Einfluß auf
die Filmprogramme zu nehmen.
Ab 1910 bringt die MPPC auch den Verleihmarkt fast
vollständig in ihre Gewalt. Die unabhängigen
Gesellschaften bauen sich in Hollywood ihre eigene
Industrie auf. Als der Verleiher William Fox 1915 einen
Musterprozeß gegen die MPPC gewinnt, ist ihre
Vorherrschaft in der Branche bereits gebrochen.
Persönlichkeiten wie Jesse Lasky, Samuel Goldwyn, Carl
Laemmle, Adolph Zukor und Louis B. Mayer haben Hollywood
zum führenden Filmzentrum aufgebaut. |
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