Rückblick: Seit Jahrhunderten suchten Forscher und Erfinder nach Möglichkeiten, Bewegungen aufzunehmen und auch als solche wiederzugeben. Erst die Entdeckung, daß menschliches Auge und Gehirn in der Lage sind, eine schnelle Abfolge von stehenden Bewegungsphasen zusammenhängend wahrzunehmen, machte die Realisierung dieses Wunsches möglich. Verschiedene technische Entwicklungen aus den vergangenen Jahrhunderten fliessen in die Erfindung des Films ein und bilden so die Voraussetzungen für das neue Medium: Mitte des 17. Jahrhunderts erfand der österreichische Jesuit Athanasius Kircher die Laterna magica, die ein durch Kerzenschein erleuchtetes Bild durch eine Linse vergrößert an die Wand projizierte. Ungefähr gleichzeitig, aber unabhängig voneinander entwickelten der Belgier Joseph Plateau und der Österreicher Simon Stampfer 1832/33 das Lebensrad, das beim Betrachter den Eindruck bewegter Bilder erzeugte. Dabei wurde eine rotierende, mit einer Kurbel zu drehende Scheibe, die mit Bildern einzelner Bewegungsphasen bemalt war, durch ebenfalls rotierende Sehschlitze angeschaut. Für den Betrachter schien sich nicht die Scheibe, es schienen sich die Figuren zu bewegen. Eine Kombination von Laterna magica und verbessertem Lebensrad gelang dem österreichischen Ingenieur Franz von Uchatius um 1845. Die Franzosen Joseph Nicéphore Niepce und Jacques Daguerre sowie der Engländer William Talbot entwickelten bis 1839 die Fotografie. |